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Aufklärung und Zensur als semantische Herrschaft in Russland (1762-1825)
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
In diesem Projekt wird erörtert, wie die Zarin versucht, Diskurse um Aufklärung und aufgeklärte Herrschaft mittels Zensur und Kampagnen, aber auch durch Verbergen hinter einem transparenten Incognito sowie durch fingierte Leserbriefe zu steuern. Katharina II stilisiert sich zur Apologetin von Aufklärung per se; Zensur soll nicht nur der Verteidigung des rechten Glaubens gegen Blasphemie dienen, sondern eben auch bei "gegenaufklärerischen" Schriften greifen. Zensur wird aus dieser Perspektive zur "Aufklärungs-Policey". Für die Kommunikation ihrer Position im Ausland nutzt die Zarin ein Netzwerk literarischer Agenten. Untersucht werden funktionale Hintergründe von kulturpolitischen Steuerungsversuchen sowie Strategien zur Erlangung semantischer Herrschaft und Modi zur Umgehung von Zensur auf der anderen Seite. Durch diese Studie lässt sich die Diskrepanz zwischen offiziellem idealtypischem Aufklärungskonzept und seiner partiellen praktischen Realisierung deutlicher konturieren. Analysiert werden diese Probleme auch für die Regentschaft des zunächst reformorientierten Enkels Katharinas II., Alexanders I. zu Beginn des 19.Jhs. Für diese Zeit einer zunächst liberalen Zensurgesetzgebung stellt sich ebenso die Frage nach kulturpolitischen Steuerungsmechanismen sowie nach dem Ausreizen und den Grenzen von "Publicität"

Schlagworte

Aufklärungsrezeption, Katharina II., Zensur in Russland
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